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Von der Elektro-Vormontage in das eigene Unternehmen
Interview mit einer Stiftungsteilnehmerin der Offene Arbeitsstiftung Steyr

GÖBELHAIDER Karin, Neuzeug (Nähe Steyr), Jahrgang 1966

  • Lehrabschluss als Friseurin
  • 6 Jahre in der Elektro-Vormontage in der LKW-Fertigung bei MAN in Steyr
  • Ausbildung zur Kosmetikerin und Fußpflegerin mit Lehrabschluss und Befähigungsprüfungen

Wer hat Sie von der Möglichkeit in die Arbeitsstiftung Steyr einzutreten informiert?

Durch die einseitige Belastung bei meiner Tätigkeit hatte ich massive gesundheitliche Probleme im Schulterbereich, die mich immer wieder in den Krankenstand zwangen. Außerdem sollte ich in eine andere Abteilung verlegt werden bzw. stand auch Personalabbau im Raum. Durch eine Kollegin habe ich von der Stiftung erfahren. Die Informationen über die Stiftung erhielt ich von der Personalabteilung.


Was waren Ihre Beweggründe in die Stiftung einzutreten?

Die Möglichkeit einer Qualifikation im Rahmen der Stiftung, um dadurch auch meine gesundheitlichen Probleme lösen zu können.


Wann sind Sie in die Stiftung eingetreten?

Ich bin im September 2005 in die Stiftung eingetreten.


Hatten Sie bereits konkrete Vorstellungen über neue berufliche Perspektiven?

Ja, ich wollte einen Lehrabschluss als Kosmetikerin und Fußpflegerin machen und dann in diesem Beruf arbeiten.


Was bedeutete für Sie die Möglichkeit, eine berufliche Neuorientierung in Anspruch zu nehmen?

Für mich ist damit ein Wunsch in Erfüllung gegangen, den ich nur im Rahmen der Stiftung verwirklichen konnte, da ich dadurch die finanzielle Unterstützung hatte. Mit Familie und Zahlungsverpflichtungen wäre eine Qualifizierung ohne Stiftung nicht möglich gewesen.


Was waren Ihre ersten persönlichen Eindrücke in der Stiftung?

Meine ersten Eindrücke in der Stiftung waren enorm, weil ich nicht wusste, dass so viele Personen in der Stiftung sind und dass so viel Arbeit geleistet wird, dass alle die Aktivitäten in der Stiftung so ernst nehmen.


Wie weit erhielten und erhalten Sie persönliche Unterstützung?

Ich bin hervorragend unterstützt worden. Ohne die Ermutigung der Stiftungsbetreuerin hätte ich mir den Weg, den ich gegangen bin, nicht zugetraut.


Wie denken Sie über Ihre Ausbildung?

Dass es kein Problem ist, auch im fortgeschrittenen Alter noch eine neue Ausbildung zu machen.


Wie geht es bei Ihnen weiter?

Ich habe den außerordentlichen Lehrabschluss in Kosmetik und Fußpflege gemacht. Anschließend habe ich auch noch die Befähigungsprüfungen in beiden Berufen sowie die Unternehmerprüfung an der Wirtschaftskammer abgelegt. Der nächste Schritt ist die Selbstständigkeit.


Welche Rolle hatte Ihrer Meinung nach die Stiftung inne, dass Sie nun dieses Berufsziel an- streben?

Ich hätte schon aus finanziellen Gründen die von mir bisher abgeschlossenen Qualifizierungen nicht machen können. Außerdem wurde ich in der Stiftung immer wieder motiviert und unterstützt, weiterzumachen.


Wie sieht Ihr neuer Aufgabenbereich aus?

Derzeit bin ich bei den letzten Vorbereitungen für die Eröffnung meines eigenen Kosmetiksalons mit dem Zusatzangebot der Fußpflege. Ich habe bereits einige potentielle Kunden und Personen, die dar-auf warten, dass ich eröffne und sehe daher gelassen in die Zukunft.


Was hat Ihnen rückwirkend in Ihrer Stiftungszeit am meisten geholfen?

Wenn ich Fragen gehabt habe, bin ich immer unterstützt worden und konnte zu einem persönlichen Gespräch kommen. Ich möchte mich dafür herzlich bedanken. Meinen Dank möchte ich auch meinem früheren Unternehmen ausdrücken, für die Möglichkeit, in die Stiftung einzutreten.



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